Politik trifft Wirtschaft
Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, sprach beim „Nectanet-Plenum“.
„Erst Südamerika, jetzt die Ortenau“, fasste Bernd Mettenleiter, grüner Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Kehl, den Terminkalender seiner Parteifreundin zusammen. Franziska Brantner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, hatte als Leiterin der Wirtschaftsdelegation zuletzt Bundeskanzler Olaf Scholz auf seiner Südamerika-Reise nach Argentinien, Brasilien und Chile begleitet. Um sich mit der regionalen Wirtschaft auszutauschen, war sie nun bei der Ortenauer Wirtschaftsförderungsagentur nectanet zu Gast. Diese plant zurzeit ebenfalls eine Reise nach Brasilien.
Zu Beginn stellte Mettenleiter die Staatssekretärin vor und spann ebenfalls den Bogen vom Lokalen zum Globalen: „In der Ortenau haben wir eine starke Wirtschaft, die regional verankert ist und gleichzeitig global agiert.“ Er sei daher froh, dass Dominik Fehringer, Geschäftsführer von nectanet, das Format „Nectanet-Plenum“ als Raum für Austausch anbot. Solche Formate seien wichtig, um mit Vertreter*innen von Unternehmen in den Dialog zu treten. Nur so könne die Politik Anliegen der Wirtschaft aufnehmen.
Brantner hob vor allem das erfolgreiche Management der durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine erzeugten Energiekrise hervor: „Die Gas-Speicher sind gut gefüllt, alternative Lieferwege auf den Weg gebracht, dadurch kommen wir aller Zeichen nach gut durch diesen Winter.“ Wichtig sei nun vor allem, die Energiewende voranzutreiben. „Erneuerbare Energien verschaffen uns die Widerstandsfähigkeit in der Energieversorgung, die wir dringend brauchen“, so die Staatssekretärin. Hier habe man bürokratische Vorgaben im Rahmen mehrerer Gesetzespakete bereits deutlich entschlackt. Sie wünsche sich außerdem bei der lokalen Auslegung von Regeln mehr Kreativität. „Unsere Rechtsrahmen bieten oft bewusst etwas Spiel für unbürokratische Lösungen“, erklärt sie. Diese gelte es auch auf lokaler Ebene zu nutzen.
Bei zahlreichen Fragen zur Fachkräfteeinwanderung, machte Brantner den Unternehmer*innen ebenfalls Hoffnung: „Wir werden hier mit einer Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetz Hürden abbauen und eng mit der Wirtschaft zusammenarbeiten.“ Um Menschen davon zu überzeugen, ihre Fähigkeiten in Deutschland einzubringen, müsse man jedoch auch internationaler werden. Für diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe, brauche es eine Kultur der Offenheit. „Wir müssen verstehen, dass wir mit allen Staaten dieser Welt um die klügsten Köpfe konkurrieren“, erinnert Brantner. Daher könne sie die Weiterentwicklung der Wirtschaftsregion Ortenau (WRO) hin zu nectanet gut nachvollziehen.