Lernen mit Herz und Hand
Die Arbeitskreise Bildung und Umwelt der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen waren bei Bernd Mettenleiter im Nationalpark Schwarzwald zu Gast.
Seit über zehn Jahren ist der Nationalpark ein wichtiger Rückzugsort für wilde Pflanzen und Tiere im Schwarzwald. Der Park leistet aber noch viel mehr: Tausende junge Menschen lernen dort jedes Jahr die Natur in ihrer ganzen Vielfalt kennen und erfahren dabei, welche Rolle menschliches Verhalten für die Umwelt hat. „Wir können nur schützen, was wir kennen!“, ist Bernd Mettenleiter, Landtagsabgeordneter für die nördliche Ortenau, überzeugt. „Als ehemaliger Biologielehrer weiß ich, wie wichtig Umweltbildung ist. Der Nationalpark ist dafür der perfekte Ort. Daher habe ich eine Einladung an den Ruhestein ausgesprochen: Ich möchte zeigen, wie hervorragend Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) durch das Team des Nationalparks in Kooperation mit Kindergärten und Schulen aus der Region umgesetzt wird!“
Dem Ruf von Mettenleiter waren Umweltministerin Thekla Walker und gleich ein Dutzend seiner Fraktionskolleginnen und -kollegen aus dem Bildungs- und Umweltausschuss gefolgt. Nach einer Begrüßung durch Nationalparkleiter Wolfgang Schlund lernte die Delegation im Rahmen einer geführten Wanderung die vielfältigen Lehrangebote des Nationalparks kennen. Auf dem Weg zeigten Lehrkräfte der Realschule Achern und der Maiwaldschule, beide sind Teil der 20 Kooperationsschulen aus der Region, den Gästen, wie sie mit ihrer Schülerschaft die Wildnis erkunden. Bei einem weiteren Stopp präsentierten Erzieherinnen aus dem Waldkindergarten Gipfelstürmer aus Baiersbronn, wie sie gemeinsam mit ihren Kindergartenkindern die ursprüngliche Natur im Schwarzwald als Lernort nutzen. Auch zwei Vertreter des Young-Explorer-Programms, das vom Freundeskreis Nationalpark unterstützt wird, stellten ihre Arbeit vor. Herzstück sei dabei das Young-Explorers-Camp, das seit 2015 jährlich stattfindet und Jugendlichen zwischen 16 und 19 Jahren ermöglicht, die wilden Pflanzen und Tiere im Park eine Woche lang zu beobachten oder zu bestimmen.
Die Abgeordneten zeigten sich fasziniert von dem breit gefächerten Bildungsangebot in der wilder werdenden Natur. Mettenleiter hob gegenüber seinem Kollegenkreis hervor, dass sich damit „junge Menschen für die Wildnis vor unserer Haustür begeistern. Kein Wunder, dass eine Vielzahl von Schulen auf der Warteliste für eine Kooperation mit dem Nationalpark steht“. Neben der Partnerschaft mit Schulen und Kindergärten aus der gesamten Region arbeite der Nationalpark mit pädagogischen Hochschulen und Lehrerseminaren zusammen. So werde der Naturschutz laut Sebastian Schwab, dem Bereichsleiter der Wildnisbildung, ganz praktisch in der Ausbildung vieler Lehrenden in Baden-Württemberg verankert.
Abschließend betonte Mettenleiter, welch wichtige Rolle die Bildung im Aufgabenspektrum des Nationalparks gerade für junge Menschen spielt. „Ich möchte sichtbar machen, dass gerade in Zeiten digitaler Überangebote die analoge Naturerfahrung mit Herz und Hand immer wichtiger wird. Und genau dies leistet das Bildungsteam am Ruhestein. Der Nationalpark erhält die Natur nicht nur für die nachfolgende Generation, sondern ermöglicht es auch, dass junge Menschen diese Wildnis unmittelbar erleben können!“