Rheinauer Bürger*innen zeigen dem Abgeordneten ihre Ortschaften.
„Kandidieren Sie für das Amt des Bürgermeisters“? war dabei die häufigste Frage.
"Zeigen Sie mir Ihren Ort!" – mit dieser Aufforderung lud der grüne Landtagsabgeordnete Bernd Mettenleiter die Menschen in Diersheim, Freistett, Linx und Rheinbischofsheim zu einem Rundgang in Ihrer Ortschaft ein. „Ich komme zu Ihnen, um zuzuhören und ihren Anliegen Raum zu geben. Bevor ich etwas unternehme, muss zuerst wissen, wo es klemmt. Erst danach kann ich mich um Lösungen bemühen“, begrüßte Mettenleiter die interessierten Gruppen. Witterungsabhängig schloss sich an diese Begrüßung ein Rundgang durch die Ortsteile oder der Austausch in der Ortsverwaltung an. „Gerade die Ortsbegehungen ermöglichen mir gute Einblicke. Beim Rundgang kommen von alleine Themen wie ein fehlender Fußgängerüberweg oder die Situation der Gastronomie zur Sprache“ so Mettenleiter weiter.
In allen vier Ortsteilen lautete eine der ersten Fragen: „Kandidieren Sie 2023 in Rheinau für das Amt des Bürgermeisters?“. Mettenleiters Antwort darauf lautete überall: „Ich darf nun seit 1 ½ Jahren die nördliche Ortenau in Stuttgart vertreten. Dies ist eine wunderbare Aufgabe und ich nehme sie ernst. Deshalb bin ich hier bei Ihnen. Eine Kandidatur in Rheinau kommt für mich somit nicht in Frage.“
In „Diersche“ suchten Mitglieder der Bürgerinitiative für den Erhalt des Diersheimer Rheinauenwalds (BI Für unseren Rheinwald) Kontakt zu Mettenleiter und übten Kritik am Kiesabbau. Bereits heute sei etwa ein Drittel des Rheinwaldes für den Kies „draufgegangen“. Geplant sei nun weitere 13 Hektar Wald für den Kiesabbau zu roden. „Wir sind hier in der Tat in einem Spannungsverhältnis“, meint Mettenleiter. „Zum einen brauchen wir die Ressourcen, um auch global unabhängig zu sein – die aktuelle Gaslage zeigt dies – zum anderen wollen wir wertvolle Natur schützen, um Tieren, Pflanzen und auch uns Rückzugsräume zu geben.“ Auf Interesse stieß die Information von Mettenleiter an die Mitglieder der BI, dass beim zukünftigen Bau des Offenburger Bahntunnels erhebliche Mengen an Kies zu Tage gefördert würden. Laut Mettenleiter gilt es zu prüfen, ob dieser Kies verwendet werden kann und damit einen Abbau an anderer Stelle unnötig wird.
In Freistett gab man dem Grünen-Politiker unter anderem mit auf dem Weg, dass die Kooperation zwischen deutschen und französischen Vereinen durch unterschiedliche Regelungen ausgebremst werden. Beim Gang über den Markplatz tauschten sich die Teilnehmenden über die wichtige Rolle des Wochenmarktes für die regionale Nahversorgung und die Landwirtschaft aus.
In Linx dagegen stand der Nahverkehr im Fokus. So sei, zum Unverständnis der Beteiligten, im Ort nur eine barrierefreie Busbucht geplant. Auch war man unzufrieden mit der ÖPNV-Anbindung. Ohne Auto sei man aufgeschmissen. Mettenleiter verwies hier auf die „Mobilitätsgarantie“ des Landes. So sei geplant, dass jeder Ort im Land künftig stündlich angefahren werde. Dabei sei die Landespolitik aber auch auf die Kommunen angewiesen. Statt etwas aus Stuttgart überzustülpen sei wichtig, dass „vor Ort passgenaue Angebote entwickelt werden müssen“, so Mettenleiter.
In „Bische“ ging der Spaziergang zum Holchenbach. Im Sommer führt dieser immer weniger Wasser, was zu Fischsterben und zu Geruchsbelästigungen führt. Verschiedenste Maßnahmen, wie eine Absenkung im Zufluss wurden seitens der Stadt Rheinau bereits durchgeführt – bisher ohne Erfolg. „Die heißen Sommer stellen unsere Gewässer vor große Herausforderungen. Am Holchenbach wird deutlich – wir müssen unsere Fließgewässer anpassen und vor Austrocknung schützen. Ich habe die Angelegenheit verfolgt hoffe, das im kommende Jahr angedachte Ausbaggern und Absichern hilft“, so Mettenleiter, der in seiner Fraktion auch für Themen rund um Wasser zuständig ist. „Ansonsten muss man die Situation großflächiger angehen. Ebenso war die Verkehrsbelastung Thema in Rheinbischofsheim. Immer mehr LKW-Verkehr rollt durch den Ort. Der Abgeordnete versprach hier den Dialog mit dem Landratsamt zu suchen