EU-Abgeordneter Michael Bloss und Landtagsabgeordneter Bernd Mettenleiter (Wahlkreis Kehl) zu Besuch bei den Badischen Stahlwerken
Michael Bloss, klimapolitischer Sprecher der Grünen im EU-Parlament, hat gemeinsam mit Bernd Mettenleiter, Landtagsabgeordneter der Grünen für den Wahlkreis Kehl, sowie weiteren Vertreter*innen von Bündnis 90/Die Grünen die Badischen Stahlwerke (BSW) in Kehl besucht. Im Gespräch mit den Geschäftsführern Markus Menges und Florian Glück informierten sich die Politiker über Herausforderungen und Hürden der Stahlbranche auf dem Weg zur klimaneutralen Stahlproduktion. „Europa braucht dringend eine klare Industriestrategie“, forderte Bloss am Ende des Treffens und versprach, sich dafür einzusetzen.
Deutschland und die EU haben sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Um die angestrebte CO2-Neutralität bis 2045 beziehungsweise 2050 zu erreichen, muss die energieintensive Stahlbranche klimaneutral werden. Die Badischen Stahlwerke in Kehl haben eine wichtige Basis für eine klimaneutrale Stahlproduktion bereits geschaffen: In dem Elektrostahlwerk wird Stahl nicht aus Eisenerz und Koks hergestellt, sondern Stahlschrott wird ressourcenschonend recycelt und im Elektroofen mit Strom zu neuem Stahl eingeschmolzen. Dadurch erzeugen die BSW bereits heute rund 80 Prozent weniger Kohlendioxid pro Tonne produziertem Stahl als klassische Stahlwerke mit Hochofen. Bis 2045 wollen die Badischen Stahlwerke vollends klimaneutral werden.
Doch das, erklärte BSW-Geschäftsführer Markus Menges bei dem Treffen, gehe nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen: „Voraussetzung für eine CO2-freie Stahlproduktion ist die ausreichende Verfügbarkeit von grünem Strom und grünem Wasserstoff.“ Deswegen fordert Menges ein schnelles und entschlossenes Handeln der Politik: „Es muss noch mehr Tempo in den Wandel hin zu Energien aus regenerativen Quellen kommen, sonst können wir unser Klimaziel nicht erreichen.“ Eine weitere Herausforderung, so Geschäftsführer Florian Glück, kommt hinzu: „Als Stahlwerk stehen wir im intensiven internationalen Wettbewerb. Um darin bestehen zu können, brauchen wir in Deutschland und Europa Strom zu konkurrenzfähigen Preisen.“
Michael Bloss zeigte sich beeindruckt vom Engagement der BSW und sagte seine Unterstützung zu: „Dass Industrieunternehmen wie die Badischen Stahlwerke sich zu den ambitionierten europäischen Klimazielen bekennen, ist ein starkes Signal für die Modernisierung. Nun muss die Politik die Industrie auf ihrem Weg unterstützen! Denn ohne günstigen und sauberen Strom geht es nicht. Deshalb fordern wir ein dezentrales, günstiges Stromnetz für erneuerbare Energien in der EU. Europa braucht dringend eine klare Industriestrategie – dafür wollen wir uns einsetzen.“
„Europa fängt vor der Haustür an“, ergänzte Bernd Mettenleiter. „Auch ganz konkret hier in der Ortenau müssen wir den Ausbau der erneuerbaren Energien weiter ambitioniert schnell vorantreiben und damit die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, damit Unternehmen wie die Badischen Stahlwerke die Transformation zur Klimaneutralität vollziehen können.“