Die wirtschaftspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion,
Sandra Detzer, stellte in Rheinau-Rheinbischofsheim ihre Vision für eine
nachhaltige Rohstoffpolitik vor.
Detzer führte in ihrem Vortrag aus, dass der Bedarf besonders an
kritischen Rohstoffen in Zukunft steigen werden. Dies habe zur Folge,
dass die Bundesrepublik in vielen Bereichen maßgeblich auf Importe
angewiesen ist. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine habe in den
letzten zwei Jahren gezeigt, wie eine solche Abhängigkeit – gerade wenn
sie sehr groß ist - als geopolitisches Druckmittel verwendet wird.
Detzer, vormals Landesvorsitzende der Grünen in Baden-Württenberg,
zeigte im Johanneshaus auf, was getan werden muss, um diese
Abhängigkeiten zu reduzieren.
„Damit Deutschland und Europa in Zukunft weniger verwundbar sind, müssen
wir drei Maßnahmen umsetzen: Erstens – heimische Rohstoffe besser
nutzen. Zweitens – internationale Partnerschaften auf Augenhöhe
etablieren. Drittens – Kreislaufwirtschaft ausbauen“, umriss die
Abgeordnete aus Ludwigsburg die Eckpunkte der deutschen Strategie.
„Durch die Stärkung des europäischen Bergbaus begleitet durch ein
effektives Risikomanagement können wir unsere Abhängigkeit von
unzuverlässigen externen Quellen reduzieren und gleichzeitig unsere
hohen Umwelt- und Sozialstandards aufrechterhalten“, ist Detzer
überzeugt.
Auch Bernd Mettenleiter, der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Kehl,
zu dem auch Rheinau gehört, ist sich sicher, dass es entscheidend sei,
die „Abhängigkeit von Rohstoffimporten aus Regionen unter despotischer
Herrschaft zu verringern, um unsere Werte von Freiheit und
Menschenrechten zu verteidigen.“ Auch sei der Übergang hin zu einer
Kreislaufwirtschaft essentiell, um Ressourcen effizient zu nutzen und
die Umwelt für zukünftige Generationen zu schützen. Für Mettenleiter ist
der Bereich Kreislaufwirtschaft auch ein wachsender Wirtschaftsbereich.
„Gerade im Bereich der Wiederverwendung von Materialien liegt ein ganz
großes wirtschaftliches Potential für unsere innovative heimische
Wirtschaft, denn die Märkte der Zukunft sind klimaneutral und
ressourcenschonend“.
"Wir Grünen setzen uns für eine faire und umweltschonende
Rohstoffgewinnung ein, die die Bedürfnisse der lokalen Industrie und den
Umweltschutz gleichermaßen berücksichtigt“, fasste Domenic Preukschas,
Kreisvorsitzender der Grünen in der Ortenau den Abend zusammen. Daher
sei man gewillt auch den Menschen in Rheinau zu den anstehenden
Kommunalwahlen ein politisches Angebot zu machen, weshalb man zurzeit in
Gesprächen sei und auch noch Kandidierende suche.