Umweltministerin Thekla Walker war zu Besuch an der Acher. Dort werden künftig mit dem umfangreichsten und größten Projekt im Regierungspräsidium Freiburg über 50 Millionen Euro an Sachwerten geschützt.
Umweltministerin Thekla Walker hat im Rahmen ihrer Sommertour gemeinsam mit dem grünen Landtagsabgeordneten Bernd Mettenleiter die Hochwasserschutzmaßnahmen an der Acher besichtigt. Vertreter des Landesbetriebs Gewässer im Regierungspräsidium Freiburg erläuterten vor Ort im Bereich der Severinstraße und am Bahnhof Achern die Ziele des Projekts. Mit Gesamtinvestitionen von über 17 Millionen Euro ist es derzeit außerhalb des Integrierten Rheinprogramms das größte Hochwasserschutzvorhaben im Regierungsbezirk Freiburg.
„Wir sind in Baden-Württemberg in Sachen Hochwasserschutz sehr gut aufgestellt. Mit Blick auf den Klimawandel und die Zunahme von Extremwettereignissen werden wir nicht nachlassen, sondern investieren weiter in systematischen und effektiven Hochwasserschutz. Ich freue mich daher, dass wir gemeinsam mit der Stadt Achern die Verbesserung des bestehenden technischen Hochwasserschutzes in Kombination mit Maßnahmen für eine gewässerökologische Aufwertung auf den Weg bringen konnten“, sagt Umweltministerin Thekla Walker.
Ziel der Maßnahmen ist der Schutz vor einem hundertjährlichen Hochwasser (HQ100). Für Bernd Mettenleiter, Abgeordneter für den Wahlkreis Kehl, ein hervorragendes Beispiel dafür, dass „jeder Euro, der in Hochwasserschutz investiert wird, sich im Schadensfall mehrfach auszahlt. Zudem verursacht der Klimawandel immer mehr Wetterextreme. Daher wird Vorsorge immer wichtiger“.
Der Abgeordnete erinnerte zudem daran, dass beim letzten Hochwasser 2019 die Dämme der Acher an der Autobahn an ihre Grenzen stießen – und das bei einem Ereignis, das statistisch nur alle 20 Jahre vorkommt. „Darum ist diese Verstärkung des Hochwasserschutzes so dringend notwendig“, so Mettenleiter.
Die Maßnahmen vom Bahnhof Achern bis zum Acherknie bei Gamshurst umfassen die Verbreiterung und Vertiefung des Flussbetts, die Ertüchtigung und Erhöhung der Hochwasserdämme sowie den Bau eines neuen Deichs. Ziel ist es, Siedlungen und Infrastruktur besser zu schützen. Parallel wird die Acher ökologisch aufgewertet: Wehre werden für Fische durchgängig umgebaut, naturnahe Uferzonen angelegt und Lebensräume für Tiere verbessert – im Einklang mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie. „Als Biologe freue ich mich besonders, dass Fische künftig wieder ungehindert wandern können“, so Mettenleiter abschließend.
„Mit dem Ausbau steigt die Hochwassersicherheit in Achern deutlich. Außerdem entfallen Auflagen für Flächen entlang der Acher, weil sie künftig nicht mehr in Hochwassergefahrenzonen liegen – das spart Geld und Aufwand“, erklärte Mettenleiter. Die Stadt Achern beteiligt sich mit rund 20 % an den Gesamtkosten.