Antrittsbesuch
Der längste Tunnel Deutschlands wird in Appenweier beginnen!Bernd Mettenleiter sprach mit Appenweiers Bürgermeister Viktor Lorenz über das Jahrhundertprojekt „Bahntunnel Offenburg“.
Bernd Mettenleiter, Landtagsabgeordneter der Grünen für den Wahlkreis Kehl, traf sich mit Bürgermeister Viktor Lorenz zum Antrittsbesuch im Übergangs-Rathaus in Appenweier. Bereits bei Mettenleiters Besuch bei Lorenz‘ Vorgänger, dem jetzigen Oberbürgermeister von Achern, Manuel Tabor, war der Rathaus-Neubau und die Sanierung Thema des Gesprächs. Insgesamt investiert die Gemeinde 20 Millionen Euro in moderne Räumlichkeiten.„Für den Erfolg einer Gemeinde ist engagiertes Personal von zentraler Bedeutung“, ist Mettenleiter überzeugt. Daher halte er die Investition für enorm sinnvoll. „Leistungsfähige Kommunen sind ein wichtiger Standortfaktor unseres Bundeslandes. Ein modernes Arbeitsumfeld stärkt die Attraktivität eines Arbeitgebers. Dies wird in Zeiten des Fachkräftemangels immer wichtiger.“Im Gespräch tauschten sich Lorenz und Mettenleiter über verschiedenste Themen und Blickwinkel, die Appenweier betreffen, aus. „Die kommunale Autonomie in der Gemeindeentwicklung muss gewahrt bleiben“, so Lorenz. „Bei der Ausweisung von Flächen für Erneuerbare Energien legt der Regionalverband verschiedene Layer übereinander, um Vorrangflächen zu ermitteln. Diese passen häufig nicht zu den Plänen der Städte und Gemeinden. Nun gilt es, Zielkonflikte aufzulösen, um auch der Realität vor Ort gerecht zu werden.“Wo es auf der einen Seite Zielkonflikte gibt, entstehen umgekehrt durchaus auch Synergien. Konkret ging es im Gespräch um eine möglich Verbindung zwischen Naturschutz und der Anlage von Freiflächen-Photovoltaik. Zwar fallen beim Ausbau zunächst Flächen weg, jedoch könnte dieses Gelände gleichzeitig Brutstätte für gefährdete Bodenbrüter, wie beispielsweise den aktuellen Vogel des Jahres - den Kiebitz - darstellen. „Durch den notwendigen Zaun können Raubtiere, wie beispielsweise Füchse, nicht an die Eier oder Jungen der Vögel gelangen. Gerne prüfe ich nach, ob es hierzu Modellprojekte gibt. Dies könnte für unsere Region relevant sein, denn hier gibt es noch den Kibitz oder den großen Brachvogel“, verdeutlichte der ehemalige Biologie-Lehrer Mettenleiter seinem Gesprächspartner.Zentraler Aspekt des Austausches war aber vor allem das Projekt „Bahntunnel Offenburg“. „Beim Tunnelportal in Appenweier den Lärmschutz über den Grundwasserschutz zu heben, erscheint unzweckmäßig“, führte Lorenz - der grundsätzlich ein Befürworter eines starken Schienenverkehrs ist - aus. Jedoch hinterfrage er im konkreten Fall die Wirtschaftlichkeit des Tunnels. „Dieser führt durch eine Erbebenzone und wäre entlang der A5 sicher günstiger realisierbar gewesen“, so der ehemalige Hauptmann und Offizier der Luftwaffe.Beide verständigten sich darauf den Austausch weiter zu vertiefen. Ein unkomplizierter Kontakt ins Rathaus ist dabei dem Landtagsabgeordneten wichtig, denn „die kommunalen Entscheidungsträger setzen mit ihren Verwaltungen Politik in die Praxis um.“